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Industrie- und Baustoffgeschichte

Wer heute an Industriegebäude denkt, hat wahrscheinlich in erster Linie Schlöte und schlichte Fabriken im Sinn. Die prächtigen Portale einstiger Kanäle von Anfang des 19. Jahrhunderts (Bülowportal und Heinitzportal), aber auch das elegante Magazingebäude im Eingangsbereich des Parks zeigen, dass Prestige und Ästhetik beim Bau in der frühindustriellen Phase noch großer Wert beigemessen wurde. Die Rumfordöfen aus dem frühen 19. Jahrhundert stehen für ingenieurstechnische Meisterleistungen aus der Zeit vor der Industriellen Revolution, als in Rüdersdorf hochwertiger Branntkalk produziert wurde. Die Schachtofenbatterie und der Seilscheibenpfeiler im hinteren Teil des Parks sind baulich Zeugen der Industriellen Revolution: Sie halfen der Stadt Berlin dabei, sich zwischen den Gründerjahren ab 1871 und dem Ersten Weltkrieg zu vervierfachen. Ab 1885 wurde in Rüdersdorf der erste Zement produziert – in einem bis heute ununterbrochenen Prozess. Besucher des Parks können zwei Mal täglich Geräusche der Sprengungen im Tagebau hören, der direkt an das Gelände anschließt.

Erfahren Sie mehr vor Ort – zum Beispiel bei einer historischen Führung oder in unseren Ausstellungen.

Sie haben Fragen?

Gerne dürfen Sie sich bei Bedarf an

unseren Historiker wenden:

Dr. Thomas Schad

Tel. 0178 839 86 677

schad@museumspark.de

Weiterführende Literatur

Köhler, Eva (1994): Rüdersdorf: Die Kalkhauptstadt am Rande Berlins. Berlin: Stapp Verlag.

 

750 Jahre Kalksteinbergbau in Rüdersdorf: Kalksteingewinnung und -Verarbeitung prägen eine Region. Darstellung der Bergbaugeschichte sowie deren Grundlagen, Verflechtungen und Auswirkungen am Standort Rüdersdorf (Geologie / Bergbau / Infrastruktur / Ortsentwicklung / Rohstoffnutzung / Bergbaufolgelandschaft). Herausgegeben von der Rüdersdorfer Zement GmbH, 2004.

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