Der Seilscheibenpfeiler
Das Gebäude des ehemaligen Hauptlabors in der Heinitzstraße 45 wurde im Jahr 1936 errichtet und wurde über fünfzig Jahre als Labor genutzt. Der kurz unter dem Dach umlaufende Sgrafitto-Fries zeigt einige Motive aus der Umgebung – vor allem aber solche, die auf den Zweck des Gebäudes hindeuten: der Qualitätssicherung und Weiterentwicklung von Zement und Beton.
Die Qualität von Baustoffen ist entscheidend dafür, wie stabil und haltbar Bauwerke sind. Häuser, Straßen, Tunnel oder Brücken, die aus Zement und Beton gebaut werden, müssen strapazierfähig, langlebig und sicher sein. Gleichzeitig soll die Herstellung der Baustoffe kostengünstig und ressourcensparend sein und einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck aufweisen. Um dies zu gewährleisten, gibt es in den Werken der Baustoffindustrie Labore. Sie sind integrale und bedeutende Orte dieser Industrien.
Die neue Labor-Ausstellung befindet sich im Gang des Gebäudes und lässt Sie durch zahlreiche Bilder aus dem Labor-Alltag des Laborgebäudes und der umliegenden Labore und Ausbildungsstätten in die Vergangenheit eintauchen. Die Ausstellung streift einerseits soziale Aspekte des Arbeitslebens, darunter den hohen Anteil von Frauen oder den Austausch mit ausländischen Vertragsarbeitern in der DDR-Periode. Andererseits werden physikalische und chemische Prüfmethoden vorgestellt, die zum großen Teil bis heute gängige Praxis in den Laboren sind.