Betonindustrie in Rüdersdorf
Der Kalksteintagebau in Rüdersdorf war über viele Jahrhunderte bestimmend für die Bautätigkeiten im Großraum Berlins, wie Sie bereits hier erfahren konnten. Seit Ende des 19. Jahrhunderts kam es durch die Ansiedlung der Zementwerke zu einem Wandel. Die Zementherstellung gewann an Gewicht. Bald zog es in der Folge auch die Betonindustrie hierher. Aufgrund der massiven Ausweitung der Bautätigkeit in der Zeit des Nationalsozialismus wurden in Rüdersdorf zwei Betonwerke errichtet, die von der Nähe zum Kalksteintagebau und den Zementwerken profitierten. Ab 1940 wurden einerseits Elemente für Industriegebäude hergestellt, andererseits aber auch Bomben und Mienen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eines der Betonwerke im Volkseigenen Betrieb (VEB) ›Rüdersdorfer Kalk-, Zement- und Betonwerke‹ weitergeführt. Als integraler Bestandteil einer gelenkten Wirtschaft produzierte der VEB Betonteile für den Tiefbau und für Industrieanlagen, für den Wohnungs- und Gesellschaftsbau sowie Betonware für den täglichen Konsum.
In Hennickendorf entstand 1960 im VEB ›Rotes Banner‹ eine Betonwarenabteilung, weil schon damals klar war, dass Beton der Baustoff der Zukunft ist. Hier wurden zunächst nur kleinere Betonwaren hergestellt. Den politischen Bestrebungen folgend, den Wohnungsbau massiv auszuweiten, kamen ab den 1970er Jahren Betonplatten in Serienproduktion hinzu.
The Concrete Industry in (the Municipality of) Rüdersdorf
The Rüdersdorf Limestone Quarry has been influential in the development of the building materials industry in Rüdersdorf for many centuries, as you already learnt here. Since the end of the 19th century, the establishment of cement factories in present-day Rüdersdorf has brought about a transformation. Cement production gained significance, and the establishment of a concrete industry in Rüdersdorf did not take long to follow. Due to the extensive expansion of construction activities during the National Socialist era, two concrete plants were established in Rüdersdorf, benefiting from their proximity to a limestone quarry and cement works. Beginning in 1940, these plants were involved in the production of both ammunition and bombs, as well as the manufacturing of industrial buildings. After World War II, one of the concrete plants continued as the state-owned enterprise ›Rüdersdorfer Limestone, Cement, and Concrete Works‹. As an integral part of a planned economy, Rüdersdorf produced concrete components for civil engineering, industrial facilities, housing, and societal buildings, as well as concrete products for daily consumption.
In 1960, a concrete products division was established within the state-owned enterprise ›Rotes Banner‹ in Hennickendorf. This reorientation was initiatied because concrete was already being recognized as the building material of the future. Initially, smaller concrete products were manufactured there. Due to political efforts to massively expand residential construction, the concrete division of ›Rotes Banner‹ experienced significant growth in the 1970s. In the Hennickendorf plant, concrete panels for serial residential construction were produced.
› Zementindustrie in Rüdersdorf
› Betonmanufakturen in Rüdersdorf
› Die Betonwerke der Preussag AG während der Zeit des Nationalsozialismus
› Beton: Nach dem Zweiten Weltkrieg: Wiederaufbau zerstörter Wohngebiete
› Technisierung im Rüdersdorfer Betonwerk
› Das Betonsortiment des VEB ›Rüdersdorfer Kalk-, Zement- und Betonwerke‹
› Betonwerke des VEB ›Rotes Banner‹ in Hennickendorf